Nachruf Marlies Lüth – Langenfeld verliert eine große Persönlichkeit.

Marlies Lüth wurde 1935 in Wuppertal-Elberfeld geboren. Während des Krieges flüchtete sie  nach Mainfranken, wo sie die Volksschule besuchte. Nach dem Krieg kehrte sie nach Wuppertal zurück und wurde Industriekauffrau. 1960 zog sie mit ihrem Mann nach Langenfeld.

Ihr politischer Werdegang begann 1970, als sie in Langenfeld erfolgreich für die Einrichtung erster Vorschulklassen in den Kindergärten kämpfte. Sie trat 1971 der SPD bei und zog 1975 in den Rat der Stadt Langenfeld ein. Ein Jahr später folgte der Mettmanner Kreistag, in dem sie Langenfeld 28 Jahre lang vertrat. In über 24 Jahren prägte sie als Mitglied des Rates die Geschicke der Stadt Langenfeld in verschiedenen Funktionen mit und wirkte über die Grenzen der Stadt hinaus. Von 1987 bis 1989 war sie Fraktionsvorsitzende. Sie gab dieses Amt auf, als sie 1989 zur stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt wurde. Diese Aufgabe nahm sie sieben Jahre wahr. 18 Jahre war sie Vorsitzende im Jugendhilfeausschuss. Ihr jahrelanger Einsatz für Schule, Bildung und Soziales brachte ihr hohe Anerkennung, weit über die Parteigrenzen hinweg.

Das Ratsmandat hat sie immer als Aufgabe verstanden, für den Bürger da zu sein, ihm zuzuhören und sich um seine Belange zu kümmern. Wie anfangs um die Vorschulklassen kämpfte sie später für die Errichtung der Gesamtschule und arbeitete dabei eng mit Elterninitiativen zusammen. 1996 erhielt sie für ihr politisches Engagement den Ehrenring der Stadt Langenfeld verliehen. Neben der Politik engagierte sich Marlies Lüth in unzähligen Initiativen, u. a. beim Förderkreis des Heilpädagogischen Heimes, bei den Fördervereinen des Stadtmuseums und der Rheinischen Kliniken Langenfeld und als stellvertretende Vorsitzende der AWO. Ihre besonderen Leistungen sind unter anderem die Existenz der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule.  Mit ihrem sozialen Engagement hat Marlies Lüth in knapp 40 Jahren der Stadt Langenfeld ihren Stempel aufgedrückt. Hierfür erhielt sie im Jahre 2000 das Bundesverdienstkreuz.

Mit Marlies Lüth verliert die SPD Langenfeld ein Urgestein, die den Menschen eine Stimme verlieh, die es am dringendsten benötigten. Wenn es nötig war, legte sie den Finger in die Wunde, um auf Missstände aufmerksam zu machen.

Langenfeld verliert eine große Persönlichkeit.