Ein Schlagwort reicht nicht, um Zukunft zu gewinnen!, postulierte die Vorsitzende des Schulausschusses Michaela Detlefs-Doege in der Presse und versucht mit einer rhetorischen Augenwischerei den politischen Erfolg der Opposition zu schmälern. Sie nimmt sich heraus, die zweite Gesamtschule für Langenfeld als stolzes Ergebnis der CDU feiern zu wollen. Die Antwort der Sozialdemokraten erfolgt prompt durch den Fraktionsvorsitzenden Sascha Steinfels, der Ihr entgegenhält: Die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen und Realitäten jahrelang zu ignorieren, ist Ausdruck verfehlten politischen Handelns und konsequenter Beratungsresistenz!
1. Die CDU schreibt, dass für den wichtigen Entwicklungsschritt der Zusammenlegung von drei Schulen in eine neue andere Schule die Zeit erst reif sein muss, diesen zu vollziehen. Dem entgegenzuhalten ist, dass diese Zeit bereits vor Jahren reif und die Situation der Schülerzahlen hinlänglich bekannt war. Dies gilt genauso für die Tatsache, dass die Hauptschule immer weniger Akzeptanz in der Gesellschaft erhielt und die Gesamtschule zunehmend an Zuspruch gewann. Es ist auch seit Jahren bekannt, dass die Langenfelder Gesamtschule keine Kapazitäten mehr vorzuweisen hat und an diesem Standort nicht ausbaufähig ist.
2. Als zweites Argument führt die CDU aus, dass sie sich auf keine Schulform festlegen wollte, bevor man konzeptionell wusste, was machbar und sinnvoll ist.
Dies ist ein Scheinargument. Wie auch in allen anderen Politikfeldern versucht die CDU nun auch hier, die -nicht wirklich neuen- Erkenntnisse des Expertenrates als ideologischen Hintergrund Ihrer pathologischen Verhinderungspolitik anzuführen. Damit gesteht sich die CDU ein, inhaltlich schlecht aufgestellt zu sein und vor allem die Kompetenzen der Langenfelder Verwaltung zu untergraben.
Weiter führt Sascha Steinfels aus: Fakt ist und bleibt für die SPD, dass die konzeptionelle Ausgestaltung einer Schule vor allen Dingen von einer Schulleitung, der Lehrerschaft und engagierten Eltern lebt. Dass beispielsweise in der geplanten Prisma-Ausrichtung die Gestaltung des Stundenplanes in Doppelstunden erfolgt und auch Reflexionsstunden/Selbsterarbeitungsphasen eingebaut sind, ist seit Jahren geübte Praxis in Berufsschulen.
Hervorzuheben ist, dass erst ein Expertenteam bemüht werden musste, um die CDU-Mehrheitsfraktion aus Ihrer Schlafmützigkeit zu wecken und endlich umzusetzen, was längst hätte angestoßen werden müssen. Bildung ist ein grundlegender Standortfaktor im Wettbewerb der Städte untereinander. So hat Langenfeld zwar wertvolle Zeit verloren, aber gerade noch rechtzeitig die Kurve bekommen. Abschließend bleibt festzuhalten, dass Unehrlichkeit ein wesentlicher Grund für das gesellschaftliche Misstrauen und die verbreitete Politik-Verdrossenheit in der Bevölkerung ist. Umso bedauerlicher also und vor allem dem Anfangsbuchstaben C in der CDU nicht würdig, dass sich genau die Partei mit den Personen auf das Gewinner-Podest erheben, die dort eindeutig nichts zu suchen haben.