Wahl zum Integrationsrat… und keiner geht hin!

„Während die zur Wahl aufgestellten Parteien und Listen vom Wahlamt gut betreut wurden, werden die wahlberechtigten Mitbürger und Mitbürgerinnen überhaupt nicht weiter über die bevorstehende Wahl informiert und erst recht nicht motiviert, wählen zu gehen.“ so Murat Sülün, Spitzenkandidat auf der Liste der SPD-Langenfeld für den Integrationsrat. Sülün weiter: „Dies ist jedoch dringend erforderlich und würde dann auch das Interesse der Menschen wecken.“
Auch die stellvertretende Vorsitzende der Langenfelder SPD, Kirstin Hänsel, kritisiert: „Auf den ersten Blick scheint man in Langenfeld das Thema Integration besonders wichtig zu nehmen. Bei genauerer Betrachtung macht der Bürgermeister aber nur halbe Sachen.“
Laut Hänsel ist die SPD seit Willy Brandt und Helmut Schmidt ohnehin die Partei, die sich den Problemen der zugewanderten Menschen im Lande im besonderen Maße annimmt und Integration vorantreibt: „Wir verstehen uns gemäß der Tradition der SPD als Ansprechpartner und Sprachrohr der in Deutschland und insbesondere in Langenfeld lebenden Menschen ausländischer Herkunft.“
So setzt Stefanie Dorn, die einzige Deutsche, die ebenfalls für die SPD zur Wahl antritt, nicht nur auf deutschsprachige Förderung, vielmehr sei wichtig, dass alle Personen mit Migrationshintergrund neben deutschsprachigen auch ein Angebot an Kursen der jeweiligen Muttersprache erhalten.
„Integration funktioniert nur, wenn sich insbesondere die Jüngeren in beiden Sprachen behaupten können,“ so auch der Iraner Gholam Ali Daghighian, der als Parteiloser auf der SPD-Liste zur Wahl steht. „Wir rufen alle Wahlberechtigten auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Je größer die Zahl der abgegebenen Stimmen für den Integrationsrat ist, umso stärker kann er deren Interessen vertreten.“