Antrag für den Planungs- und Umweltausschuss

1. Der Rat der Stadt Langenfeld beschließt die Durchführung eines beschränkten Planungswettbewerbes für das Gelände „ Alte Feuerwehr / Stadtwerke“. Hierzu sollen fünf bis sechs Planungs- und Architekturbüros eingeladen werden, die besondere Erfahrungen bei Planung und Bau energiesparender Wohnprojekte vorweisen können. In das Verfahren ist eine intensive Bürgerbeteiligung zu integrieren.

2. Der Rat der Stadt Langenfeld stellt einen Gesamtbetrag von 100.000 Euro in die Haushalte der Jahre 2010 und 2011 ein.

3. Die Verwaltung wird beauftragt, mit dem NRW- Ministerium für Bauen und Verkehr Gespräche wegen einer Bezuschussung der Planungskosten und der Vormerkung von Mitteln für den öffentlich geförderten Miet- und Eigentumswohnungsbau zu führen.

3. Die Verwaltung wird des Weiteren beauftragt, mit dem NRW-Wirtschaftsministerium / der Energieagentur NRW Kontakt wegen der Aufnahme des Projektes in das Landesprogramm „100 Klimaschutzsiedlungen in NRW“ Gespräche zu führen.

Begründung:

Bei der Fläche „Alte Feuerwehr / Stadtwerke“ handelt es sich um ein städtebaulich hoch interessantes, zentral gelegenes Areal, auf dem eine Vielzahl von zeit- und zukunftsgemäßen Anforderungen an Stadtentwicklung, Wohnen und Klimaschutz im Verbund umgesetzt werden können. Daher muss nach Einschätzung der SPD-Fraktion ein besonderer Planungsprozess unter intensiver Einbindung von Fachleuten und der Langenfelder Öffentlichkeit durchgeführt werden.
Beim beschränkten Planungswettbewerb wird eine festgelegte Anzahl von Planungsbüros mit einer von Rat und Verwaltung vorgegebenen Aufgabenstellung zur Ausarbeitung von Planungskonzepten aufgefordert. Die Ergebnisse werden in einem Werkstattverfahren mit der Bevölkerung diskutiert und eine Fachjury wählt die besten drei Entwürfe aus.

Aus Sicht der SPD muss die Aufgabenstellung folgende Bereiche und Aspekte umfassen:

1. Mehrgenerationenwohnen soll das gemeinsame Wohnen von Kindern, Jugendlichen, Eltern und Senioren in dem Bereich ermöglichen.

2. Wegen des Auslaufens vieler Mietpreisbindungen in Langenfeld wird die Schaffung von öffentlich gefördertem Mietwohnungsbau kombiniert mit einem erheblichen Anteil öffentlich geförderter Eigentumswohnungen, die jungen Familien den Einstieg in die Eigentumsbildung gestattet.

3. Barrierefreies Wohnen zur Sicherung des möglichst langfristigen Verbleibs in der eigenen Wohnung .

4. Schaffung autofreier Innenbereiche durch ein intelligentes Parkraumkonzept.

5. Die Erfüllung hoher ökologischer und klimaschutztechnischer Anforderungen durch Zugrundelegen des von Wirtschaftsministerium NRW und Energieagentur veröffentlichten Planungsleitfadens zum Programm „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“.

Die SPD-Fraktion möchte mit diesem Antrag und der Realisierung des Projektes Langenfeld noch mehr als bisher als „Klimaschutzfreundliche Stadt“ durch konkrete Maßnahmen profilieren. Das beantragte Klimaschutzkonzept, dessen Erarbeitung die SPD ausdrücklich unterstützt, und die Initiativen vieler Privatleute und der Stadt zur Errichtung von Solaranlagen sind Schritte in die richtige Richtung.

Daneben steht das von der aktuellen Landesregierung wie auch der Vorgängerregierung vertretene sozialpolitische Anliegen, bezahlbaren Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung zu sichern und den Einstieg in die Eigentumsbildung zu fördern. Das Auslaufen vieler Mietpreisbindungen in Langenfeld führt zu einer Anhebung des allgemeinen Mietniveaus, das für Studenten, Auszubildende und junge Familien häufig nicht mehr finanzierbar ist. Deshalb muss ein breiter Sockel an preisgünstigem Wohnraum unter Zuhilfenahme der Fördermittel des Landes gesichert werden.