Der Bürgermeister und gleichzeitig Verbandsvorsteher Magnus Staehler hat am 09.12.2008 in der Sitzung des Zweckverbandes Gesamtschule Langenfeld-Hilden versucht, die durch die extrem hohen Anmeldezahlen an der Gesamtschule dringend notwendige Diskussion über eine auf diese Situation abgestimmte Schullandschaft in Langenfeld bzw. Hilden zu unterbinden. Nach seiner Vorstellung sollten die Mitglieder der Schulverbandsversammlung einen Beschluss darüber fassen, dass der Zweckverband in Abstimmung mit den Mitgliedsgemeinden bis auf weiteres auf eine Antragstellung verzichtet, u.a. auf eine Erweiterung der Gesamtschule.
Dies wurde von der Mehrheit des Gremiums nicht mitgetragen!
Diese Entscheidung ist richtig, so Gerd-Peter Heinrichs Fraktionsvorsitzender in Langenfeld und Klaus Dupke Vertreter der SPD im Zweckverband aus Hilden übereinstimmend. Ein Abwarten bis auf weiteres wäre fatal.
Es müssen deshalb umgehend Gespräche geführt werden. Lösungen müssen gesucht und gefunden werden, die diese nicht hinnehmbare Situation der zahlreichen Ablehnungen von Aufnahmeanträgen beendet. Allein für das Schuljahr 2007/2008 erhielten über 150 angemeldete Schülerinnen und Schüler aus den Grundschulen beider Mitgliedsstädte eine Absage.
Bei diesen Gesprächen muss auch geklärt werden, in wie weit in der Schule vor Ort noch für die Oberstufe eine Erweiterung machbar ist. Die augenblickliche Kursgröße von zum Teil über 30 Schülerinnen und Schülern ist aus pädagogischen Gründen unerträglich und muss unbedingt reduziert werden. Für dieses Vorhaben und dem in den nächsten Jahren erwarteten Anstieg der Schülerzahlen zur Oberstufe aus den eigenen Reihen, benötigen wir an der Gesamtschule dringend zusätzliche Räume.
Berücksichtigt werden muss auch, dass mit der Einführung des Abiturs nach 12 Jahren (G8) an den Gymnasien, die Nachfrage nach Plätzen an der Gesamtschule insgesamt weiter ansteigen wird, weil hier weiterhin das Abitur nach 13 Schuljahren gemacht werden kann.
Wenn wir Chancengleichheit Ernst nehmen, müssen wir allen Schülerinnen und Schülern, die den Weg zum Abitur gehen wollen, auch ausreichend Plätze anbieten, hier auch den später einsteigenden Haupt- und Realschülern.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Bedarf an der Schulform Gesamtschule groß ist. Das gilt für Hilden wie für Langenfeld gleichermaßen. Die Anmeldezahlen in den letzten Jahren beweisen dies, so die beiden Schulpolitiker.
Sowohl die SPD-Fraktion Hilden wie auch Langenfeld sprechen sich sehr deutlich für den Fortbestand des Zweckverbandes aus. Der Zweckverband leistet seit Jahren eine hervorragende Arbeit. Die Zusammenarbeit der beiden Städte hat sich positiv auf die Schule ausgewirkt. Ohne den Zweckverband stände die Gesamtschule nicht so gut da.
Auf dieser Grundlage ist die weitere Diskussion über eine Problemlösung zu führen, hier dann auch eine mögliche Erweiterung der Gesamtschule. Da hilft die lapidare Äußerung des Bürgermeisters wenig, der behauptet, an dem jetzigen Standort gäbe es keine Möglichkeit der Erweiterung. Sonst zeichnet sich Herr Staehler durch Kreativität und unkonventionelle Wege auch gegenüber Aufsichtsbehörden aus. Diese scheint ihm bei diesem Thema plötzlich abhanden gekommen zu sein. Wir helfen ihm gerne bei der Problemlösung, so die beiden Politiker abschließend.
Trotzdem warnen die SPD-Fraktionen vor unüberlegten Schnellschüssen oder gar vor einem Stillstand der Diskussion bis auf weiteres.