Macht Graw jetzt die Rolle rückwärts?

Macht Graw jetzt die Rolle rückwärts?

„Nein, nicht wirklich, sondern nur gegenüber der CDU“, so der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Langenfeld, Gerd-Peter Heinrichs. „Herr Graw hat offensichtlich gemerkt, dass er doch ein wenig zu weit gegangen ist und auch seine eigene Partei, die CDU, mit schlecht gemacht hat. Das wurde, wie man so hört, auch in CDU-Kreisen nicht sonderlich positiv gesehen, um nicht zu sagen, auch die CDU war dem Vernehmen nach verärgert und insofern war es wohl nötig, Einvernehmen darzustellen“.
Heinrichs dann weiter: „Die Formulierungen lassen jedoch darauf schließen, dass es Herrn Graw zunächst ausschließlich um die Wiederherstellung seines Verhältnisses zur CDU und zum Bürgermeister ging. Wenn er dann – wie übereinstimmend von allen Zeitungen berichtet – alleine auf entsprechende Fragen antwortet, bleibt doch ein schaler Nachgeschmack“.
„Schon viele Jahre“, so Heinrichs, „haben die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Langenfeld den Verdacht, dass die Informationen nicht immer so transparent waren, wie sie hätten sein können und dass Haushaltsgrundsätze wie Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit von Herrn Graw gegenüber dem Rat nicht ganz so genau genommen wurden. Herr Graw weiß sehr genau, dass die ehrenamtlichen Politikerinnen und Politiker auf Informationen aus der Verwaltung angewiesen sind und zwar offen und nicht versteckt – wenn überhaupt, frei nach dem Motto: „Dann sucht mal schön die Wahrheit“.
„Das Ganze hat zu tun mit einem fairen Umgang zwischen Verwaltung und Politik und Politik und Verwaltung, aber Fairness scheint nicht die Sache des Herrn Graw zu sein“, so stellt Heinrichs weiter fest, „denn wie könnte er sonst nachtreten. Er wird zitiert damit, dass er sich noch heute über den SPD-Wahlkampfspruch ärgert: „Geld ist da“ und dann verkürzt er diesen und lässt die 2. Hälfte weg, die hieß nämlich: „es kommt darauf an, wofür man es ausgibt“, und das war immer das, was uns als SPD daran gehindert hat, Haushalte mit zu tragen, weil Geld für Dinge ausgegeben wurde, die wir nicht wollten und an anderer Stelle, da, wo wir es gewollt hätten, nämlich in den Schwerpunkten Sport, Jugend, Schule und Familie, nicht. Das ist der Hintergrund. Vielleicht wird Herr Graw das nun endlich einmal verstehen und nicht unfair weglassen. Auch im Fußball gilt: Nachtreten ist unfair und führt zum Platzverweis“.
„Nachdem sich Herr Graw nun solchermaßen
öffentlich disqualifiziert hat, in dem er Politikerinnen und Politiker in Langenfeld in der Republik lächerlich macht, muss die CDU sich fragen lassen, ob sie sich weiter von ihm in Gremien der Stadt Langenfeld und ihren Tochtergesellschaften vertreten lassen will. Die SPD-Fraktion hat auch die Hoffnung, das Herr Graw zukünftig nicht mehr als Kronzeuge für die Verwaltung auftritt, wie unlängst in Sachen Kotten geschehen“.