„Gibt es die wundersame Geldvermehrung?“

So fragt sich der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Langenfeld, Gerd-Peter Heinrichs. „Wer glaubt, dass bei längeren Öffnungszeiten der Umsatz überall steigen wird, muss sich doch eigentlich irren, weil alleine durch längere Öffnungszeiten bei der Bevölkerung nicht mehr Geld zur Verfügung stehen wird, um dies auszugeben. Insofern ist die Frage zu stellen, was damit befördert werden kann.“ „Die Waren können eigentlich, wenn man es sich theoretisch überlegt“, so Heinrichs weiter, „auch nicht billiger werden, weil sie ja durch höhere Personalkosten belastet sind. Wo führt also diese Diskussion hin? Führt es weiter zu einer Absenkung des Lohnniveaus bei den davon Betroffenen oder führt es weiter zur Verknappung der Margen im Einzelhandel und hier besonders im Mittelstand?“ „Wem nutzt es denn“, fragt Heinrichs, „wenn immer mehr Anbieter von Lebensmitteln von der Bildfläche verschwinden und sich irgendwann einige wenige große Ketten den Markt unter sich aufteilen?“ „Zugegeben“, räumt Heinrichs ein, „die Lebensmittelpreise in der Bundesrepublik Deutschland sind im europäischen Vergleich niedrig. Aber, nach dem mit Wal Mart eine weitere Kette aufgegeben haben, wird das so bleiben?“

„Nicht zuletzt“, so Heinrichs weiter, „ist dem Bürgermeister zuzustimmen. Wenn wir Arbeitszeiten auf Tag und Nacht ausdehnen, so werden die Menschen mehr, die solche Dienste verrichten müssen, und bei denen es nicht etwa geregelt ist, sondern wie wir das ja kennen, aus dem Einzelhandel auch möglicherweise zu unregelmäßigen Zeiten ihren Dienst antreten müssen. Dies muss eingehend diskutiert und überdacht werden.“ Das Sonn- und Feiertage grundsätzlich davon ausgenommen sind, ist für Heinrichs selbstverständlich und dass dies alles nur auf dem Boden tariflicher Vereinbarungen mit den Gewerkschaften geschehen kann, hält Heinrichs aus SPD-Sicht für unabdingbar. „Dieser Weg sollte gut überlegt werden und bei allem Respekt vor den Errungenschaften in Amerika und anderswo, ob dies erstrebenswert ist, sollte erst noch diskutiert werden und man kann vielleicht auch in Langenfeld das tun, was wir häufiger sollten, die Kirche im Dorf lassen.“